Jeden Monat blättert der QZ-Herausgeber in den Archivjahrgängen der QZ. Dabei findet er Kurioses und Bemerkenswertes aus fünf Jahrzehnten Qualitätsmanagement. Was war damals wichtig? Was hat sich verändert? Was hat sich bewährt? Lesen Sie auch den Kommentar des Herausgebers – und kommentieren Sie selbst auf qz-online.de und schildern Sie Ihre Erfahrungen.
Kostenfalle Qualität?
März 1993
"In jedem Fall ist es sinnlos, ja unzulässig, Kostenelemente sehr verschiedener Bedeutung, die einen mit, die anderen ohne Zielgrößen, die einen besser, die anderen schlechter abgrenzbar, zu einer Zahl zusammenzufassen und zu versuchen, dieses Konglomerat (auch noch ‚Qualitätskosten‘ genannt!) zu optimieren. Eine derartige Optimierung ist ohne jede Bedeutung, da in Wirklichkeit nur das Optimum der Herstellkosten interessiert."
Prof. Dr. Walter Masing: "Nachdenken über qualitätsbezogene Kosten", QZ 03/1993, S. 149 – 153
Das sagt der Herausgeber dazu
Im Rahmen eines Projektes der International Academy for Quality (IAQ), das Walter Masing im vorliegenden Beitrag kommentiert, wird deutlich, wie wichtig es ist, nicht einfach nur von Qualitätskosten zu sprechen. Verschiedene andere Beiträge zu diesem Thema, insbesondere auch von Gerd Kamiske, ziehe sich bis heute durch. Immer wieder liest man das Wort „Qualitätskosten“, wo es doch eigentlich heißen müsste, „Kosten von Nicht-Qualität“. Mit dieser Ausdrucksweise, zugegeben eher holprig, kommt man den mit Nicht-Qualität verbundenen grundsätzlichen Ursachen auf den Grund, da diese die Differenzierung in die Kostenarten veranlasst. Es sind insbesondere drei Arten von qualitätsbezogenen Kosten, die es zu analysieren gilt, und zwar Fehlerkosten, Prüfkosten und Verhütungskosten. In allen drei Fällen werden mit dieser Vorgehensweise die Verursacher von Nicht-Qualität benannt. Dadurch besteht zugleich eine höhere Wahrscheinlichkeit Ansatzpunkte für entsprechende Abhilfemaßnahmen zu finden.
Prof. Dr. Herbert Schnauber
Schärfe ist gefragt
März 1968
"Fachleute für Qualitätssicherung ... sollen wissen, wo sich die empfindlichen Stellen befinden und wo die meisten Fehler entstehen, wie der Fertigungsablauf zuverlässig beobachtet und Fehlarbeit so früh wie möglich verhindert werden kann. … So notwendig diese Betriebserfahrung auch ist, sie wird erst dann ihre volle Leistungsfähigkeit entwickeln, wenn der Maßstab für die Beurteilung der Güte der Fertigung optimale Schärfe hat."
W. Schulz: "Der ASQ-Schein", QZ 03/1968, S. 38 – 39
Das sagt der Herausgeber dazu
Die Bemühungen der Deutsche Arbeitsgemeinschaft für statistische Qualitätskontrolle (ASQ) gingen in diesen frühen Jahren eindeutig dahin, „das Qualitätswesen seiner zentralen Bedeutung entsprechend fester als bisher im Organisationsplan des Betriebes zu verankern.“ Hierzu wurde den Lehrgangsteilnehmern der ASQ-Schein verliehen, der in Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelt worden war. Dieses Bemühen hat in entscheidender Weise durch Anwendung der Technischen Statistik mit den Teilbereichen Stichprobenverfahren, Kontrollkartentechnik und Auswertungsverfahren dazu beigetragen, dass die Qualitätssicherung in dieser Zeit und auch danach einen wesentlichen Beitrag zur „Qualität – Made in Germany“ leistete.
Prof. Dr. Herbert Schnauber
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