Voll digitales QM-System synchronisiert Workflow und Dataflow
Messbare Qualitätsverbesserungen lassen sich durch ein QM-System erreichen, das in den Prozess integriert ist.
Ein Baufinanzierungsanbieter digitalisierte sämtliche Back-Office-Prozesse und verschaffte so dem Prozesssystem eine robuste und effiziente Grundlage. Das digitale QM-System dient Mitarbeitern und Kunden gleichermaßen.
Ans Eingemachte: Organisation prozessorientiert gestalten
Beim Aufbau des Managementsystems wurde zunächst die Struktur der Organisation entwickelt. Da im Unternehmen die Kunden- und Prozessorientierung schon vor der Einführung des QM-Systems im Vordergrund stand, sollte die Prozessbeschreibung nicht an der Tür des Unternehmens enden, sondern tatsächlich den Kunden möglichst als Prozessbeteiligten integrieren. Zu Anfang wurden die Prozesse identifiziert und in Primär- und in Unterstützungsprozesse unterteilt. Darauf aufbauend wurde die Organisationsstruktur gestaltet: weg von der abteilungsorientierten, hin zur prozessorientierten Aufbauweise eines Unternehmens (Bild 2).
Bei der Entwicklung des Primärprozesses galt es, Baufinanzierungsprozesse zwar als kundenorientierte, aber dennoch nicht als individuelle Dienstleistung zu sehen. Denn individuelle Prozesse und Entscheidungen erzeugen bei der Skalierung von Prozessen hohe Reibungsverluste. Erklärtes Ziel war es deshalb, den Dienstleistungsprozess zu standardisieren. Und an eben diesem Punkt lag die Herausforderung: Im Unterschied zum normalen Schaltergeschäft muss der Kunde im Baufinanzierungsgeschäft per Internet, Post und Telefon viele Aufgaben selbst übernehmen. Damit wird er zum Prozesspartner. Um hier Qualitätskonstanz zu erreichen, galt es, den Kunden unmittelbar in das System einzubeziehen. Dies wurde zum einen dadurch erreicht, dass alle Tätigkeiten identifiziert wurden, die der Kunde selbst ausführen kann, und zum anderen dadurch, dass alle Wege und Instrumente definiert wurden, die den Kunden in die Lage versetzten, diese Tätigkeiten selbstständig auszuführen. Es ging also um die Frage, wie man den Kunden dazu bringt, Qualität zu produzieren.
Lesen Sie auf der folgenden Seite, wie es dem Unternehmen gelang, seine Kunden als Prozesspartner zu integrieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1: Voll digitales QM-System synchronisiert Workflow und Dataflow
- 2: Das Ziel: Effiziente Dokumentation in einer Datenbank
- 3: Ans Eingemachte: Organisation prozessorientiert gestalten
- 4: Robuste Prozesse - zufriedene Kunden
- 5: Kundenbefragung und Beschwerdedatenbank
- 6: 2. Säule: Permanente Mitarbeiterentwicklung
- 7: Fazit: Menschen im Mittelpunkt
Marvin Emmerling. Kunde und Unternehmen unter einem Dach. Voll digitales QM-System synchronisiert Workflow und Dataflow. In: QZ 02/2003, S. 128-131 .
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25.09.2020 Lean Thinking im Lean Project Management
Serie zum Thema Prozesse, veröffentlicht von QM-Experten deutscher Unternehmen gemeinsam mit der N5 GmbH und der Fachzeitschrift QZ