Risiken strategisch managen
Grundlagen, Ziele und Nutzen eines Risikomanagementsystems
Für das Projekt "Einführung eines Risikomanagements" muss ein Unternehmen eine Einführungsstrategie festlegen. Das Ziel hierbei: Aufmerksamkeit auf allen Führungsebenen (Management-Attention) und bei den zukünftigen Risiko-Eignern und Risiko-Managern herstellen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt sollten Mitarbeiter einbezogen werden, beispielsweise über das Intranet oder Informationsveranstaltungen.
Zusammensetzung des Teams
Vor allem der Risiko-Manager wird zu einem zentralen Erfolgsfaktor des später laufenden Prozesses, denn er beobachtet die Entwicklung des Risikos, setzt Meldegrenzen und Variablen fest und übernimmt die Meldungen im Prozess.
Zu Beginn der Einführung eines Risikomanagements müssen Personen ausgewählt und ein Team gebildet werden, dass das Projekt implementiert. Dieses Risikomanagement-Team sollte von einem Lenkungsausschuss gesteuert werden. Die einzelnen Risiken werden von einem Risiko-Eigner verantwortet. Dieser beauftragt einen Risiko-Manager mit der operativen Steuerung eines einzelnen Risikos. Hierbei kann es sich um eine Einzelperson oder ein Team handeln, das an den Risiko-Prozesseigner berichtet.
Klare Verantwortung des Risiko-Eigners
Wichtig ist an dieser Stelle, dass der Risiko-Eigner die Verantwortung für das Risiko behält und eine Übergabe an den Risiko-Manager nach dem „Hey-Joe“-Prinzip („Machen Sie das doch mal eben!“) verhindert wird.
Das Risikomanagement-Team definiert die Methodik und somit den Regelprozess, wie das Risikomanagement insgesamt im Unternehmen betrieben werden soll. Die Phasen eines solchen Prozesses müssen reproduzierbare Ergebnisse liefern, um Veränderungen bei den Risiken oder in der Bewertung im Reporting widerspiegeln zu können.
Einbeziehen der Mitarbeiter
Ist das gemeinsame Verständnis für Risikomanagement etabliert, bezieht man seine Mitarbeiter ein. Nur so kann ein erfolgreiches und nachhaltiges Risikomanagement betrieben werden. Denn die Mitarbeiter der Unternehmensbereiche sind es, die ad hoc Risiken und Chancen in ihrem direkten Arbeitsgebiet erkennen und die Unternehmensleitung darüber informieren können.
Es bietet sich an, dass das Risikomanagement-Team die Mitarbeiter in jeder Unternehmenseinheit befragt. Hierfür können verschiedene Techniken benutzt werden, von Fragebögen oder Checklisten über strukturierte Interviews bis hin zu Workshops. Durch solche Befragungen werden die Mitarbeiter in den Prozess des Risikomanagements involviert und für potenzielle Risiken sensibilisiert.
Diese Vorgehen seien hier beispielhaft erwähnt, denn bezogen auf den Hintergrund der Erfassung können selbstverständlich auch andere Methoden ergänzend zur Anwendung kommen. Im Bereich des Arbeitsschutzes werden darüber hinaus Begehungen/Besichtigungen vor Ort durchgeführt.
Risiken priorisieren
In das System fließen nur Risiken oberhalb einer gewissen Meldegrenze ein. Diese Meldegrenze trennt wesentliche von unwesentlichen Risiken. Nur die wesentlichen werden weiter betrachtet, die unwesentlichen werden freiwillig beobachtet. Die Entscheidung dafür oder dagegen liegt beim Risiko-Eigner. Auch die präzise Formulierung, Zusammenfassung und Abgrenzung zu anderen Risiken spielt in dieser Phase eine entscheidende Rolle.
Erst nach der Individualisierung des Risikomanagements steht das Folgeprojekt an: die Einführung einer Standard-Software. Jetzt erst ist es möglich, auf Basis der gesammelten Erfahrungen einem Software-Anbieter auf Augenhöhe entgegenzutreten und die Erkenntnisse in die Auswahl einer geeigneten Software einfließen zu lassen.
Am Ende des Projektes stehen ein Portfolio von Risiken, ein funktionierendes System von Meldern und ein regelmäßig anzufertigender Risikobericht. Das Risikomanagement geht von der Einführung in seinen Regelprozess über.
Inhaltsverzeichnis
- 1: Risiken strategisch managen
- 2: Gesetzliche Grundlagen und Normen
- 3: Nutzen der Einführung eines Risikomanagementsystems
- 4: Strategien und Ziele bei der Einführung eines Risikomanagements
- 5: Möglicher Ressourceneinsatz
- 6: Die Einführung eines Risikomanagements: Aspekte im Projekt
- 7: Risikomanagement als Regelprozess
- 8: Fazit
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25.09.2020 Lean Thinking im Lean Project Management
Serie zum Thema Prozesse, veröffentlicht von QM-Experten deutscher Unternehmen gemeinsam mit der N5 GmbH und der Fachzeitschrift QZ