Prozessorientiertes Datenqualitätsmanagement
Prozessgedanke entscheidend für Erfolg
Je mehr Daten ein Unternehmen erzeugt, desto wichtiger ist es, dass es sich auf diese auch verlassen kann. Eine Entscheidung, die auf fehlerhaften Daten basiert, kann fatale Folgen haben. Verhindern lassen sich diese Probleme, wenn die Datenqualität direkt an die Geschäftsprozesse gekoppelt wird.
Der Großteil der Organisationen, die sich mit der Qualität ihrer Daten beschäftigen, wählt noch immer den „datenorientierten“ Ansatz. Weil die Geschäftsprozesse zunehmend mit der IT verschmelzen, ist es jedoch sinnvoll, dass auch das Datenqualitätsmanagement prozessorientiert aufgebaut ist. So wird die Wettbewerbsfähigkeit gesichert und ausgebaut.
Grundlage dafür ist die DIN EN ISO 9001:2015 mit ihrem verstärkten Ansatz der Prozess- und Risikoorientierung. Mit dieser ist die Verantwortung für das Qualitätsmanagementsystem klar im obersten Management verankert. Das bietet die Chance, die bisherigen Managementsysteme der IT (z.B. ISO/IEC 20000, ISO/IEC 27001, ITIL, COBIT) mit dem Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2015 zu einem sinnvollen und durchgängigen Managementsystem zu verschmelzen (integrierter Ansatz).
Einführung als Projekt
Ein Projekt zur Implementierung eines prozessorientierten Datenqualitätsmanagements ist ein Erfolg versprechender Weg, die unterschiedlichen Systemwelten in den Organisationen zu verschmelzen. Hierzu bedarf es eines interdisziplinären Teams, zusammengesetzt aus Personen aus den Fachbereichen Qualitätsmanagement, IT, Prozess- und Projektmanagement, Governance & Compliance sowie möglichst jemand mit Erfahrung in der Implementierung von Datenqualitätsmanagementprojekten.
Darüber hinaus ist es wichtig, einen Lenkungsausschuss für Datenqualität zu installieren. Dieser sollte mit Personen aus dem Top Management sowie weiteren Führungskräften aus den verschiedenen Bereichen besetzt sein. Das ermöglicht es, bereits frühzeitig alle wichtigen Stakeholder und deren Anforderungen abzuholen und sich die nötige Unterstützung zu sichern. Einführung und dauerhafter Betrieb eines Datenqualitätsmanagements werden vom Top Management initiiert und permanent gestützt.
Datenqualitätsmängel dauerhaft verhindern
Zudem ist es sinnvoll von Beginn an ein Data Quality Shared Service Center (DQSSC) aufzubauen. In diesem werden die nötigen Ressourcen und Kompetenzen gebündelt. Das DQSSC übernimmt die Koordination der als wichtig erachteten und verabschiedeten Maßnahmen zur Datenqualitätssicherung und zukünftigen Vermeidung von Datenqualitätsmängeln. Es harmonisiert und priorisiert die Maßnahmen entsprechend der Organisationsstrategie und Ziele und unterstützt bei der Standardisierung von Datenqualitätsmanagement-Methoden, Verfahren und Werkzeugen. Auf diese Weise sorgt es für eine steile Lernkurve und schnelle Adaption bewährter Datenqualitätsmaßnahmen für die gesamte Organisation.
Im laufenden Betrieb steht das DQSSC den unterschiedlichen Fachbereichen sowie dem Management beratend zur Seite. Es unterstützt diese bedarfsgerecht mit Services wie etwa Datenqualitätsanalysen, Risikobewertungen, Handlungsempfehlungen, Entwicklung und Verbesserung von Datenqualitäts-Prüfungsszenarien, Datenqualitätsmanagement-Audits sowie spezifischem Prozess- u. Projektmanagement. Das DQSSC fördert somit den kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Das sichert nachhaltig eine hohe Qualität von Daten und Informationen in der gesamten Organisation und bildet die Voraussetzung für durchgängig funktionierende Geschäftsprozesse.
Inhaltsverzeichnis
- 1: Prozessorientiertes Datenqualitätsmanagement
- 2: Nachhaltige Verbesserungen statt Feuerlöscher
- 3: Checkliste: So verhindern Sie schlechte Datenqualität
Bachmann, R.; Kemper, G.; Gerzer, T.: Big Data - Fluch oder Segen?: Unternehmen im Spiegel gesellschaftlichen Wandels. Wachtendonk, mitp 2014.
ACT IT-Consulting & Services AG
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