Erfolgreiches Veränderungsmanagement
Auszug aus
Change Management: Das Zugvogel-Prinzip
11/2013, 266 Seiten, € 23,99ISBN: 978-3-446-43880-4
Die Handlungsbarriere
Immer wieder treffen Qualitätsmanager auf ein seltsames Phänomen: Obwohl in einem Unternehmen die Qualitätsmängel offensichtlich und intern bekannt sind, werden sie nicht abgestellt. Um wirkungsvolle Veränderungen zu erzielen, muss eine „Handlungsbarriere“ überwunden werden. Die gute Nachricht: Führungskräfte und ihre Teams können sie nachhaltig durchbrechen.
Seit mehr als 30 Jahren beschäftigen sich Organisationspsychologen mit der Eintrittswahrscheinlichkeit von Veränderungen. Auf der Basis dieser Arbeiten und der konkreten Arbeit entwickelten ein ehemaliger Bereichsvorstand zweier DAX-Unternehmen, ein Organisationspsychologe und ein Kommunikationsberater, die folgende Formel:
Schmerz x Zukunftsentwurf x Erste Schritte > Angst + Gewohnheit + Illusionen
Sie beschreibt die Faktoren, die einen Wandel begünstigen (linke Seite) sowie jene, die ihn blockieren (rechte Seite).
Widerstand als Eisberg
Die rechte Seite der Gleichung zeigt die Beharrungskräfte, die Veränderungen ausbremsen. Angst, Gewohnheit und Illusion. Diese Widerstände sind wie ein Eisberg: Sieben Achtel sind unter Wasser und nur ein Achtel ragt sichtbar heraus. Das eine Achtel über Wasser sind „sachliche“ Argumente, die gegen Veränderungen sprechen. Sie werden getragen und gespeist von den sieben Achteln unter Wasser. Dort sitzen die Ängste, Gewohnheiten und Illusionen. Wer das sichtbare Achtel Ratio überwinden will, muss die Ängste, Gewohnheiten und Illusionen ansprechen und aufheben. Denn diese drei sind die Beharrungskräfte, die Veränderungen ins Leere laufen lassen.
Handlungsbarriere durchbrechen
Damit Veränderungsprozesse, und Qualitätsverbesserungen gehören eindeutig dazu, wirklich etwas verändern, muss die Handlungsbarriere durchbrochen werden. Die linke Seite der Ungleichung ist bewusst eine Multiplikation. Ist einer der Faktoren Null, dann reicht es nicht für zu Veränderungen. Die Führungsmannschaft muss die linke Seite der Gleichung stärken und die rechte Seite gezielt adressieren. Dazu eignet sich das sogenannte Zugvogel-Prinzip.
Inhaltsverzeichnis
- 1: Erfolgreiches Veränderungsmanagement
- 2: Das Zugvogel-Prinzip
- 3: Probleme erkennen – das Omerta-Dilemma
- 4: Messbare Größen und Ziele definieren
Torsten Kirchmann
Kommunikation für die Industrie
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25.09.2020 Lean Thinking im Lean Project Management
Serie zum Thema Prozesse, veröffentlicht von QM-Experten deutscher Unternehmen gemeinsam mit der N5 GmbH und der Fachzeitschrift QZ