Qualitätsmonitoring-System für Serviceketten
Wie Austrian Airlines seine Serviceprozesse analysierte und seinen Gästen verbesserte Dienste anbietet.
Bei vielen Kunden hat sich heute ein kritisches Qualitätsbewusstsein entwickelt, mangelhafte Servicequalität wird nicht mehr akzeptiert. Zudem schränkt die marktbedingte Sparpolitik eine häufig großzügig gehandhabte Beschwerdeabwicklung ein.
Fazit: Vorteile des Qualitätsmonitoring für Kunden und Kapitalgeber
Für den Kunden bewirkt ein Qualitätsmonitoring-System, dass er die in Aussicht gestellte Dienstleistung entlang der Servicekette tatsächlich in der versprochenen Qualität erhält. Für externe und interne Lieferanten der Dienstleistung wird durch das Monitoring der Prozesse die Sensibilität für die Ergebnisse in der Leistungserbringung des Kundenservice geweckt und verstärkt.
Der Kapitalgeber erkennt durch das Qualitätsmonitoring-System, dass das Unternehmen systematische Bemühungen zur Sicherstellung der Kundenzufriedenheit unternimmt und damit den wirtschaftlichen Erfolg langfristig sichert. Außerdem sind die Daten und Kennzahlen eine Entscheidungshilfe zu einer möglichen Ressourcenverlagerung, falls beispielsweise Fälle der Übererfüllung von Kundenerwartungen bekannt werden.
Strategische Ziele erreichen
Ein bedeutendes strategisches Ziel ist, bestehende Kunden zu behalten und Mehrkosten durch die Akquisition von Neukunden gering zu halten. Mit Hilfe des Monitoringsystems kann die Gefahr der Kundenabwanderung frühzeitig erkannt und gebannt werden. Auch generieren mündliche Empfehlungen zufriedener Kunden nicht selten Neukunden, ohne dass für deren Akquisition zusätzliche Kosten anfallen. Zufriedene Kunden sind durchaus bereit, höhere Preise für Dienstleistungen zu bezahlen, die sie kennen und zu denen sie Vertrauen haben.
Kosten erfolgreich gesenkt
Die Kosten für die Implementierung eines Qualitätsmonitoring-Systems umfassen die direkten Kosten für Messungen und Befragungen, Personal- und Sachkosten der mit dem Monitoring befassten Personen bzw. Abteilungen und Kostenstellen. Im Gegenzug bewirkte die Investition in ein Qualitätsmonitoring-System bei Austrian Airlines, dass die Aufwendungen für Folgekosten in Form von Schadenersatzleistungen an unzufriedene Kunden um 3,5 Prozent gesenkt werden konnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1: Qualitätsmonitoring-System für Serviceketten
- 2: Schritt 1: Prozesse und Verantwortlichkeiten bestimmen
- 3: Schritt 2: Qualitäts-Standard festlegen
- 4: Schritt 3: Qualitätsmonitoring einführen
- 5: Fazit: Vorteile des Qualitätsmonitoring für Kunden und Kapitalgeber
[1] Karl W. Wagner: PQM - Prozessorientiertes Qualitätsmanagement. Leitfaden zur Umsetzung der ISO 9001:2000. Carl Hanser Verlag, München 2001
QZ 06/2014: Fehlertoleranz-Ansatz als Alternative zu Nullfehler-Strategie
News: Detailliertes Monitoring als QM-Basis
QM-Basic: Kundenzufriedenheit messen und verbessern
QM-Basic: Beschwerdemanagement im kundenorientierten Unternehmen
QM-Basic: Einführung eines wertschöpfungsorientierten Kennzahlensystems
Karl Wagner, Friedrich Faustenhammer. Sicher beim Kunden landen. Qualitätsmonitoring-System für komplexe Serviceketten. In: QZ 02/2003 , S. 114-117.
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25.09.2020 Lean Thinking im Lean Project Management
Serie zum Thema Prozesse, veröffentlicht von QM-Experten deutscher Unternehmen gemeinsam mit der N5 GmbH und der Fachzeitschrift QZ