Berliner TQM-Umsetzungsmodell
Das Berliner TQM Umsetzungsmodell verbindet die in der Norm ausgedrückte Geisteshaltung des TQM mit dem von der EFQM geschaffenen Bewertungsmodell und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, aus diesen beiden Stufen über eine systematische Vorgehensweise konkrete Verbesserungsmaßnahmen und Aktivitäten abzuleiten.
Worum geht es?
Diese Grundidee spiegelt sich in der scheibenförmigen Struktur des BTQM2 wieder. Das hier im Bild dargestellte BTQM2 (Bild 1) weicht bewußt von der Form des EFQM-Modells ab, um z. B. die zentrale Bedeutung der Geisteshaltung in dieser Managementmethode deutlich hervorheben zu können.
Das Modell baut sich von innen nach außen auf. Die Geisteshaltung ist der ruhende Pol, an dem alle weiteren Aktivitäten und Maßnahmen ausgerichtet werden. Für eine erfolgreiche Implementierung von TQM müssen die Inhalte der Geisteshaltung von allen Mitgliedern der Organisation verinnerlicht werden.
Für alle, die neu in TQM einsteigen, führt der Weg zum TQM über das Startmodul. Dies enthält erste Hinweise von der Sensibilisierung der Führungskräfte bis zur Organisation der Veränderungsprozesse im Unternehmen. Der nächste Kreis enthält Werkzeuge, um den Prozeß der Veränderung koordinieren zu können. Durch den Aufbau eines TQM-gerechten Controllings kann ein effizientes und effektives Vorgehen sichergestellt werden.
Für diese Aufgabe werden u. a. die Selbstbewertung, das Benchmarking, das House of Quality und ein TQM-Handbuch eingesetzt.
Der vierte und fünfte Kreis gliedert sich entsprechend der neun Kriterien des EFQM-Modells, wobei die Pfeile im vierten Kreis den Bewertungsmaßstab des EFQM-Modells und damit die Anforderungen an zu realisierende Managementpraktiken symbolisieren.
Die Kriterien der EFQM bilden darüber hinaus einen in sich geschlossenen Kreislauf, der die Kriterien Führung und Geschäftsergebnisse miteinander verbindet. Durch diese Darstellung werden die Interdependenzen dieser beiden Kriterien in diesem Modell besonders deutlich. Die Prozesse treten dabei als Mittler zwischen den durchzuführenden Maßnahmen und dadurch zu erzielenden Ergebnissen auf. Angesichts dieser elementaren Bedeutung stehen sie auch im BTQM2 an exponierter Stelle zwischen der rechten und linken Seite.
In der äußersten Schale des BTQM2 werden den neun Kriterien des EFQM-Modells einzelne Module zugeordnet, die geeignet erscheinen, vorhandene Defizite in diesem Bereich auszugleichen. Die Module der rechten Seite beinhalten Arbeitsgebiete, mit denen das Unternehmen Mittel und Wege entwickelt, um TQM zu etablieren. Demgegenüber können durch die Umsetzung der Indikatormodule der linken Seite des Modells Informationen gewonnen werden, inwieweit die Bearbeitung der Module der rechten Seite die gewünschten Effekte zeigt. Die Auswertungen der entsprechenden Ergebnisse ergeben wiederum Anhaltspunkte für eine ständige Verbesserung sowie die Bearbeitung weiterer Module.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, was das Berliner TQM Umsetzungsmodell bringt.
Inhaltsverzeichnis
- 1: Berliner TQM-Umsetzungsmodell
- 2: Was bringt das Berliner TQM Umsetzungsmodell?
- 3: Wie geht man beim Berliner TQM Umsetzungsmodell vor?
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25.09.2020 Lean Thinking im Lean Project Management
Serie zum Thema Prozesse, veröffentlicht von QM-Experten deutscher Unternehmen gemeinsam mit der N5 GmbH und der Fachzeitschrift QZ