Prüfautomat SensiorDisc
Blick um die Kurve

Prüfautomat SensiorDisc
Der von der Münchner Automation W+R entwickelte Prüfautomat SensiorDisc prüft zu 100 Prozent rotationssymmetrische Gussteile wie Bremsanlagen, Antriebswellen und Steuerungselemente. Die Gesamttaktzeit des Systems inklusive Handling beträgt weniger als fünf Sekunden pro Prüfling.
Die Prüfanlage besteht aus vier Stationen: Aufnahme und Abgabe des Gussteils sowie zwei Prüfstationen. Vorgeschaltet ist eine optische Crash-Prüfung, die laut Hersteller zum Beispiel 150 Typen von zu prüfenden Gussteilen unterscheidet. Anschließend übernimmt ein Greifer das Gussteil und übergibt es der Prüfstation.
Die herstellereigene Software erkennt einen eventuellen Taumelschlag durch die Aufspannsituation, korrigiert die Messwerte und liefert valide Prüfergebnisse.
Zunächst werden sieben Flächen der rohen Gusshaut basierend auf dem Laser-Lichtschnitt-Verfahren mit eigens entwickelten Sensoren überprüft. Jede Fläche des Prüflings wird von einem eigenen Sensor gescannt. Dabei können Fehlstellen von 1,5 bis zu 2mm Tiefe vermessen werden, mit einer Wiederholgenauigkeit von 1/10mm. Die extrem hohe Auflösung von 1/10mm in der Vermessung erreicht der Prüfautomat nicht nur lateral, sondern auch in der Tiefe, heißt es bei Automation W+R. Diese Besonderheit des Automaten soll gewährleisten, dass nur wirklich einwandfreie Gussteile weiterbearbeitet werden.
Besondere Merkmale des Systems sind nach eigenen Angaben die Messgenauigkeit und die speziell dafür entwickelte 3D-Visualisierung zur Fehleranalyse. Das System vermisst bei rotationssymmetrischen Gussteilen auch deren Innenflächen sowie eventuell vorhandene gekrümmte Leitungs- oder Kühlkanäle. Bei der Kühlkanalprüfung nutzt die Software einen Effekt, den jeder Autofahrer bei Tunnelausfahrten kennt. Obwohl das Ende des Tunnels nicht zu sehen ist, nimmt die Helligkeit in der Ferne deutlich zu, da das Tageslicht an den Wänden entlang in den Tunnel hineinreflektiert wird. Mithilfe eines weiteren Prüfkopfs, genau definierter Beleuchtung und spezieller Programmlogik, abgestimmt auf die jeweilige Geometrie der Gusskanäle, blickt die Prüfanlage "um die Kurve" und identifiziert so Verschlüsse, Grate und Blattrippen. Das System ist bei DaimlerChrysler in der Gießerei in Mettingen im Einsatz.
Automation W+R GmbH
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