Messtaster für präzise Nockenwellenmessung
Nockenwellen werden zunehmend montiert, statt wie früher aus einem Teil gefertigt. Dieses Verfahren ist zwar effizienter, setzt aber makellose Nocken voraus. Um diese Präzision zu erreichen, setzt der Straubinger Sondermaschinenhersteller Strama-MPS auf Messtaster von Blum-Novotest.
Die Sondermaschine Strama-MPS zur Bearbeitung von Nocken für Kraft- und Nutzfahrzeuge zeichnet sich durch ihre geringe Taktzeit und hohe Ausbringung aus. Vor dem Fügeprozess müssen die geschmiedeten, randschichtgehärteten Nocken aus Wälzlagerstahl in der Innenkontur hochpräzise bearbeitet werden.
Dafür werden die Nocken orientiert auf den ersten Rundtisch der Sondermaschine eingelegt. Zeitgleich werden an einer zweiten Station zwei andere Nocken ausgedreht. Danach werden an der dritten Station die Durchmesser der Innenbohrungen von zwei Werkstückmesstastern TC76 von Blum-Novotest, Grünkraut, per Zwei-Punkt-Antastung überprüft. Am zweiten Rundtisch werden die Nocken geräumt, gewaschen und getrocknet.
Zwei Nocken werden zeitgleich gemessen
Die kabelgebundenen Messtaster sind auf einem Achskreuz befestigt und ermitteln mit einer Geschwindigkeit von 3 m/min den Durchmesser der Nocken. Dies übersteigt die Einsatzempfehlung von Blum-Novotest, die für den Messtaster TC76 nur 2 m/min beträgt. Die optoelektronische Signalgenerierung des kompakten Messtasters mit 25 mm im Durchmesser macht ihn verschleißfrei und langzeitstabil.
Die Maschinen von Strama-MPS sind in der Lage, zehn Millionen Nocken im Jahr zu fertigen. Das bedeutet jährlich bis zu 20 Millionen Antastungen für den Messtaster. Gemessen wird im Twin-Betrieb, d. h. zwei Nocken werden zeitgleich nebeneinander in rund zwei Sekunden gemessen.
Im Prozess werden die Messwerte an die Steuerung übertragen und am Steuerungsbildschirm als „measuring line“ visualisiert. Der Maschinenbediener erkennt dadurch sofort, wohin sich das Maß entwickelt und kann das Programm anpassen, bevor es aus der Toleranz von einem Hundertstel Millimeter läuft. Durch das Messen in der Maschine können zudem die Ausdrehwerkzeuge bis zum Standzeitende genutzt werden.
Rüstprozess wurde vereinfacht
Da ein Maschinenbediener oftmals für drei oder mehr Maschinen verantwortlich ist, spielt neben der Taktzeit auch die Rüstzeit eine wichtige Rolle. Durch den Einsatz des Messtasters TC76 konnte Strama-MPS die typspezifischen Rüstkosten reduzieren und den Rüstprozess vereinfachen.
Zum Rüsten wird mit dem Messtaster die Außenform der Nocke an vier Punkten aufgenommen und die Werte an der Maschinensteuerung angezeigt. Anhand dieser Daten wird die Spannvorrichtung durch den Bediener so positioniert, dass der Ausdrehdurchmesser im Zentrum der Nocke liegt. Angetastet werden die Außenpunkte mit der Rubinkugel am unteren Ende des Tasteinsatzes. Ein spezieller Tasteinsatz ermöglicht in diesem Anwendungsfall sowohl die rasche Bauteilmessung als auch die Bauteileinrichtung.
Klingelnberg
Blum-Novotest GmbH Fertigungs-Messtechnik
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