Intelligente Prozessregelungssoftware für Prüfgerät Equator von Renishaw
Werkzeugwechsel wird automatisch signalisiert
Für eine vollautomatische Aktualisierung von Werkzeugkorrekturen in CNC-Fertigungsprozessen hat ein Prüfgerätehersteller seine Prozessregelungssoftware intelligenter gemacht. Für den Anwender ergeben sich dadurch unter anderem verbesserte Möglichkeiten für die Bearbeitung von Präzisionsteilen.
Für das Prüfgerät Equator bietet Renishaw, Plienzhausen, nun eine intelligente Prozessregelungssoftware IPC (intelligent process control) an. Sie nutzt die aktuellen Daten der letzten Messungen, um die erforderlichen Prozesskorrekturen zu ermitteln.
Laut Anbieter ermöglicht sie eine konstante Überwachung und Anpassung von Bearbeitungsvorgängen und sorgt dafür, dass die Teileabmessungen eng den Sollvorgaben folgen und deutlich innerhalb der Kontrollgrenzen des Prozesses liegen. Das heißt, Prozessabweichungen werden schnell korrigiert, sodass die Teilequalität und Fertigungskapazität verbessert werden. Gleichzeitig reduziert sich der Ausschuss.
Durch die Einbindung des Prüfgeräts in den CNC-Prozess können Messungen und Prozesskorrekturen während des Fertigungsprozesses durchgeführt werden. Verzögerungen werden so vermieden, und die Teile müssen auch nicht mehr am Ende des Fertigungsprozesses geprüft werden.
Die Software kann den Durchschnitt der Ergebnisse verschiedener Teile ermitteln, um den tatsächlichen Prozessmittelwert zur Korrektur jedes Schneidwerkzeugs zu bestimmen. Für die Prozesskontrolle muss meist nur ein bearbeitetes Merkmal pro Werkzeugkorrektur gemessen werden. Bei den sonst typischen Qualitätssicherungsanwendungen müssen dagegen viele Merkmale gemessen werden. Die Häufigkeit und Überwachung der Aktualisierung von Korrekturwerten können für jedes Merkmal einzeln (unter Berücksichtigung der jeweiligen Konstruktionstoleranzen, Prozessabweichungs- und Werkzeugverschleißwerte) eingestellt werden.
Durch die automatische Prozesskorrektur mittels IPC-Software werden mögliche Fehler durch manuelle Dateneingabe ausgeschlossen. Zudem werden keine Fachleute mehr benötigt, um die herkömmlichen Messprotokolle zu entschlüsseln und in einen Prozesskorrekturwert für die CNC-Maschine umzuwandeln.
Einsatz in Automatisierungssystemen
Ein Prüfgerät kann an eine oder mehrere CNC-Werkzeugmaschinen angeschlossen werden und misst so Werkstücke von verschiedenen Maschinen. Die aktualisierten Korrekturwerte werden an die jeweilige Maschine übertragen (hierfür werden die Teile-/Maschinenkennungen benötigt).
Für den Anschluss an mehrere Maschinen ist ein Ethernet-Hub erforderlich. Eine Anbindung über ein werkseigenes Netzwerk ist ebenfalls möglich. Eine mannlose automatische Prozessregelung für Fertigungszellen mit mehreren Maschinen kann auch realisiert werden. Diese sieht der Hersteller als eine unabdingbare Voraussetzung für den Einsatz in Fabrik-Automatisierungssystemen.
Intelligente Prozesskontrolle
Die IPC-Software bietet Optionen, um den Prozess konstant zu überwachen und die Überschreitung von Werkzeugkorrekturwerten, die auf Werkzeugfehler oder hohe Verschleißraten hinweisen, zu erkennen. Daraufhin erhält die Maschine automatisch ein Signal, dass ein Werkzeugwechsel fällig ist.
Als besonders hilfreich sieht das Unternehmen den Einsatz der IPC-Software bei herkömmlichen CNC-Drehmaschinen oder Langdrehautomaten mit Schweizer System, bei denen die Integration eines herkömmlichen Messsystems aufgrund der Maschinenkonfiguration oder Verfügbarkeit einer Werkzeugstation schwierig ist. Der Einsatz des Prüfgeräts soll außerdem dort von Vorteil sein, wo Messungen aufgrund des Merkmalszugangs oder der Größe des Merkmals nur schwer an der Werkzeugmaschine ausgeführt werden können.
Renishaw GmbH
www.renishaw.de
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