Qualität bleibt Basis der deutschen Autoindustrie
Das diesjährige Gipfeltreffen des VDA QMC in Berlin stand am 20. bis 21. November unter dem Zeichen der Digitalisierung von Qualitätssicherungsprozessen im Automobilsektor. Auch die Entwicklung des autonomen und elektrischen Fahrens wurde vor diesem Kontext thematisiert. VDA-Präsident Mattes wies auf die vielfältigen Problemlagen hin, denen sich die Autoindustrie aktuell gegenüber sieht.

VDA-Präsident Bernhard Mattes
„Es gibt keine Garantien für den Erfolg von morgen“ mahnte VDA-Präsident Bernhard Mattes. Die politisch noch immer offene Diesel-Frage, die hohe Schadstoffbelastung in großen Städten und die „Antriebswende“ in Richtung E-Mobilität blieben die großen Herausforderungen für die Autobranche.
„Ob Digitalisierung oder vernetztes und automatisiertes Fahren, ob emissionsfreie Antriebe oder Mobility Services – die deutsche Automobilindustrie steht vor einem enormen Transformationsprozess: Als Technologietreiber sind wir in diesen Zeiten besonders gefordert!“
Weltweite Mobilität nimmt zu
Ermutigend sei dagegen das weltweit steigende Bedürfnis nach Mobilität, gekoppelt mit zunehmender Kaufkraft. Die Wette auf die Zukunft koste die Branche allerdings enorme Investitionssummen. Allein die Entwicklung des autonomen Fahrens koste deutsche Unternehmen 16 bis 18 Mrd. Euro. Deutschland sei zwar Patentweltmeister auf diesem neuen Technologiefeld, doch das bedeute nicht automatisch die weltweite Marktführerschaft.
„Die Qualität der Fahrzeuge deutscher Konzernmarken ist die Basis unserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Sie zu erhalten und nachhaltige Mobilität für die Zukunft zu entwickeln, ist die Aufgabe, der wir uns mit aller Kraft widmen“, betonte der VDA-Präsident.
Hohe Kosten der Antriebswende
Die „Decarbonisierung“ des Verbrennungsmotors gehe einher mit der Entwicklung der E-Mobilität. Diese koste die Autoindustrie etwa 40 Mrd. Euro allein bis 2020. Der Markthochlauf hänge eng an der verfügbaren Ladeinfrastruktur, die mit grüner Energie versorgt werden sollte.
„Die derzeit in Brüssel diskutierten CO2-Zielwerte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge für die Zeit nach 2020 werden uns vor weitere große Herausforderungen stellen“, sagte Mattes. Wesentliche Faktoren würden in dieser Debatte bisher nicht ausreichend berücksichtigt: die Kundenakzeptanz bei der Elektromobilität, die noch nicht ausreichend vorhandene Ladeinfrastruktur oder auch sinkende Verkäufe von CO2-sparsamen Dieselmodellen.
Gemeinsam Kraftanstrengung von Industrie und Politik nötig
Zum Thema Diesel sagte der VDA-Präsident: „Wir haben eine Verantwortung, der wir uns stellen.“ In den vergangenen Monaten habe die deutsche Automobilindustrie ein ganzes Bündel an Maßnahmen ergriffen, um die Luftqualität in Städten rasch zu verbessern. Dazu zählen Software-Updates, Kooperationsprojekte mit betroffenen Städten, finanzielle Beteiligung am Förderprogramm der Bundesregierung und umfangreiche Angebote zur schnellen Erneuerung des Pkw-Bestands.
„Industrie und Politik müssen für die E-Antriebswende eine gemeinsame Kraftanstrengung schaffen.“ Diese aber lohne sich, sagte Mattes, denn die Autoindustrie ist und bleibe die deutsche Schlüsselbranche.
Redaktion QZ
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