Index Elektromobilität: Deutschland nur noch Rang 4
Im ersten Quartal belegten beide Länder noch gemeinsam den ersten Platz beim Index Elektromobilität, jetzt fällt Deutschland zurück. Grund für diese Verschiebung ist vor allem der zunehmende Anteil an Plug-In-Fahrzeugen im Portfolio deutscher Automobilhersteller. Diese besitzen geringere elektrische Reichweiten und Höchstgeschwindigkeiten. Außerdem nutzen Plug-In-Fahrzeuge aufgrund der geringeren Batteriekapazität einfachere Ladetechnologien.
Der "Index Elektromobilität" vergleicht regelmäßig die relative Wettbewerbsposition der sieben Automobilnationen Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Japan, China und Südkorea im Bereich der Elektromobilität. Die Länder werden nach den Indikatoren Technologie, Industrie und Markt bemessen. Dabei übernimmt China aufgrund der Topplatzierungen bei Industrie und Markt im zweiten Quartal 2017 zum ersten Mal die Gesamtführung. Im Markt-Ranking erreicht Deutschland nur den vierten Platz mit rund 28.000 neu zugelassenen Plug-In Hybriden und rein elektrischen Autos im Jahr 2016 – dies entspricht gerade mal 0,8 Prozent am gesamten Fahrzeugmarkt.
Ranking Industrie: China an der Spitze
China profitiert im Ranking Industrie von den großen Produktionsvolumina heimischer Hersteller. In den Jahren 2015-2019 stellen diese rund 3,5 Millionen Elektrofahrzeuge her. Die zweiplatzierten amerikanischen Hersteller produzierten im gleichen Zeitraum gerade mal ein Drittel dieses Volumens. Dabei werden über 90 Prozent der Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Zellen aus lokaler Fertigung bedient. Deshalb steigt China auch zum weltweit führenden Anbieter im Bereich der Zellfertigung gemessen am Produktionsumfang.
Deutsche Hersteller könnten EU-Flottenemissionsziele verfehlen
Auch im Ranking Markt gibt das Reich der Mitte den Ton an: Der Absatz der neuverkauften E-Autos verdoppelte sich in China im Jahr 2016 – auf rund 350.000 Fahrzeuge. Frankreich hält trotz geringerem Absatzvolumen mit, da es einen höheren Marktanteil von E-Fahrzeugen im Vergleich zum Gesamtmarkt aufweisen kann.
Staatliche Förderung ist Erfolgsmotor in China
Auf eine starke staatliche Förderung kann der Erfolg der Elektromobilität in China zurückgeführt werden. Allein im Jahr 2015 stellte die chinesische Regierung über eine Milliarde Euro für die E-Mobilität zur Verfügung. Aufgrund von Betrugs- und Missbrauchsfällen kürzte China allerdings gegen Ende 2016 die staatlichen Gelder um rund 20 Prozent.
Doch insgesamt hält das Land an seinen Subventionen und ambitionierten Zielen fest: Bis 2025 sollen 15 bis 20 Prozent der verkauften Neuwagen E-Fahrzeuge sein, bis 2030 sogar 40 bis 50 Prozent.
Roland Berger
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