Deutschland in der Compliance-Krise?
Für die Studie "Steering the Course: Navigating Bribery and Corruption Risk" hat die Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells International mehr als 600 Compliance-Verantwortliche aus China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Singapur und den Vereinigten Staaten befragt.
Nach Angaben der befragten deutschen Compliance-Manager steht die Korruptionsbekämpfung nur bei gut der Hälfte der Vorstandsvorsitzenden (54 %) ganz oben auf der Prioritätenliste. In den USA (72 %) und Japan (73 %) liegt dieser Wert deutlich höher. Während in Deutschland nur jeder zweite Vorstandsvorsitzende regelmäßig an einem Anti-Korruptionstraining teilnimmt, sind es in den USA 67 Prozent und in Japan 68 Prozent.
Stiefkind Compliance
Zwei von drei der deutschen Compliance-Profis meinen, ihr Unternehmen sei besser darin, Anti-Korruptionsrichtlinien zu erlassen als diese umzusetzen. Jeder zweite deutsche Manager hält die aktuellen Anti-Korruptionsrichtlinien seines Unternehmens für verwirrend oder nicht hilfreich.
Derzeit hat nicht einmal jedes zweite deutsche Großunternehmen (49 %) eine Telefonnummer für Hinweisgeber eingerichtet. Zudem werden Anti-Korruptionsmaßnahmen von vielen Mitarbeitern als unnötiges Thema betrachtet, das die tägliche Arbeit erschwert. Jeder zweite deutsche CCO (49 %) sieht sein Unternehmen bereits in einer "Compliance-Krise".
"Unternehmen sollten die gute Arbeit der letzten Jahre fortsetzen und nicht nachlassen. Die Risiken sind wegen der fortgesetzten Globalisierung der Geschäftswelt und der gleichzeitigen Internationalisierung des Anti-Korruptionsrechts eher gestiegen", mahnt daher Dr. Sebastian Lach, Partner bei Hogan Lovells in München.
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