Mangel an Ingenieuren behindert Wachstum und Innovationen
Eine überaus positive Geschäftslage und optimistische Geschäftserwartungen der Unternehmen sowie ein großer Bedarf im öffentlichen Dienst sorgen auch im vierten Quartal 2017 für eine hohe Nachfrage auf dem Ingenieursarbeitsmarkt - und für niedrige Arbeitslosigkeit
Monatsdurchschnittlich waren 81.080 offene Stellen zu besetzen. Damit konnte das Stellenangebot in den Ingenieurberufen verglichen zum Vorjahresquartal um 15,5 Prozent zulegen. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Ingenieurmonitor, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des VDI vierteljährlich erstellt.
Bau- und Maschinenbauingenieure am häufigsten gesucht
Arbeitslose Ingenieure sind Rarität
Gleichzeitig ist das Arbeitskräfteangebot in Form von Arbeitslosen, die in einem Ingenieurberuf eine Beschäftigung suchen, mit monatsdurchschnittlich 24.089 Personen auf einen neuerlichen Tiefstand seit Beginn der Aufzeichnungen 2011 gesunken.
Treiber dieser Entwicklung ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Ingenieuren in den Bereichen Bau, Vermessung und Gebäudetechnik, Architekten wie auch in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie in der Energie- und Elektrotechnik.
Energie- und Maschinentechnik besonders betroffen
Die Entwicklungen verstärken die bereits vorhandenen Engpässe nochmals deutlich. Im vierten Quartal 2017 entfielen in den Ingenieurberufen auf 100 Arbeitslose bundesweit 337 offene Stellen.
Besonders gravierend gestaltet sich die Situation in der baden-württembergischen Energie- und Elektrotechnik sowie in der bayerischen Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in denen die Engpassrelationen Werte von 800 offenen Stellen je 100 Arbeitslosen überschritten haben.
Aber auch im Baubereich, der mit einer bundesweiten Engpassrelation von 501 den stärksten Engpass aufweist, zeigen sich in einigen Regionen Engpasskennziffern von über 600.
Süddeutschland sucht händeringend Ingenieure
Regional gibt es jedoch Unterschiede: Im Süden Deutschlands dürften die äußerst positiven Geschäftserwartungen die Arbeitskräftenachfrage auch in den kommenden Monaten weiter in die Höhe treiben und somit für eine weiterhin angespannte Lage auf dem Ingenieurarbeitsmarkt sorgen.
Aber auch in einigen ostdeutschen Regionen zeigt sich eine besonders starke Dynamik, sodass auch ostdeutsche Arbeitgeber zunehmend über Schwierigkeiten klagen, geeignetes Personal zu finden.
VDI

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Hans Weber ist Geschäftsführer der Weber Consulting GmbH in München. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren auf die Besetzung von Führungspositionen im Qualitätswesen spezialisiert.
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