Das sind die neuen Anforderungen in der Ingenieur-Ausbildung
Eine Studie des VDMA appelliert an die Hochschulen, die Lehre interdisziplinärer zu gestalten. Ingenieure benötigen neue Kompetenzen in Informatik, Data Science und Datensicherheit.
Industrie 4.0 stellt neue Anforderungen an die Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren an den Hochschulen. Das hat die Studie „Ingenieurinnen und Ingenieure für Industrie 4.0“ im Auftrag der IMPULS-Stiftung des VDMA vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e. V. - ISF München untersucht.
Neue fachliche Inhalte kommen zu kurz
Die Studie zeigt, dass die Hochschulen bei der Ingenieurausbildung für Industrie 4.0 bereits erste zielführende Ansätze entwickelt haben. Dennoch stehen sie vielfach noch am Anfang einer notwendigen Entwicklung.
Insbesondere die Integration neuer fachlicher Inhalte stellt eine große Herausforderung dar: So gibt es kaum strukturierte Entscheidungsprozesse zum Einbezug neuer und zur Streichung alter Inhalte. Es brauche neue Qualifikations- und Kompetenzprofile in der Ingenieurausbildung. Die Hochschulen müssen mit dem technischen Fortschritt gehen und ihre Curricula rasch anpassen.
Fachübergreifende Zusammenarbeit nötig
Zudem erweist sich durch administrative Hürden die fakultäts- und fachbereichsübergreifende Studienorganisation als schwierig. Vielfach dominiert in den Fachbereichen und Fakultäten ein fachbezogenes Silodenken, so die Studie. Die Vernetzung vor allem auch in der Lehre muss besser werden.
In den Fachrichtungen Maschinenbau und Elektrotechnik sind zukünftig Grundlagenkenntnisse aus der Informatik unabdinglich. Genauso braucht die Informatik den Maschinenbau und die Elektrotechnik. Kompetenzen in Data Science und Datensicherheit werden künftig unabdingbar.
Gemeinsames Grundstudium als Vorschlag
Die Studie empfiehlt die Einführung eines zweisemestrigen gemeinsamen ingenieurwissenschaftlichen Grundstudiums. Studierende erhalten so gleichermaßen Einblicke in die ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik.
Ingenieurinnen und Ingenieure 4.0 müssen zudem in der Lage sein, Sichtweisen anderer Disziplinen bei ihrer eigenen Arbeit zu berücksichtigen. Daher sind methodische Kompetenzen, insbesondere Prozess- und Systemdenken, sowie überfachliche Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit oder Lern- und Anpassungsfähigkeit besonders wichtig.
IMPULS-Stiftung VDMA
VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Hans Weber
beantwortet Ihre Fragen zum Thema Karriere und Qualitätsmanagement.
Stellen Sie Herrn Weber Ihre Frage!
Über den Experten
Hans Weber ist Geschäftsführer der Weber Consulting GmbH in München. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren auf die Besetzung von Führungspositionen im Qualitätswesen spezialisiert.
Interview mit Hans Weber
Tiefgreifender Wandel für Qualitätsmanager
Die QZ befragte den auf QM spezialisierten Personalberater auf der Fachmesse Control 2016 in Stuttgart, auf der sie gemeinsam mit ihm den Karrieretag veranstaltete.