Gehaltsgespräche clever führen
Beide Seiten müssen gewinnen
Den Chef um eine Gehaltserhöhung zu bitten, ist eine heikle Sache. Auf keinen Fall sollte man schlecht vorbereitet in ein solches Gespräch gehen.
Monika Heilmann, Trainerin, Coach und Autorin, unterstützt Unternehmen sowie Fach- und Führungskräfte in Fragen der Kommunikation und bei der Lösung von Konflikten im betrieblichen Alltag. In ihrem neuesten Buch gibt sie Tipps und Tricks, damit Gehaltsgespräche postiv verlaufen.

WIN-WIN-GESPRÄCHE
Gelassen; reden, selbstsicher auftreten, Konflikte vermeiden; BusinessVillage 2012
Credo der Kommunikationsexpertin ist: Führen Sie kein Gespräch über eine Gehaltserhöhung. Führen Sie besser ein Gespräch über eine Gehaltsanpassung oder ein Gespräch über Ihre Leistung und Ihre beruflichen Perspektiven, auch in finanzieller Hinsicht!
In vielen Unternehmen ist es gern gesehen, wenn Mitarbeiter darüber nachdenken, welche Alternativen es zu einer prozentualen Erhöhung gibt und sie einen konkreten Vorschlag mitbringen. So könnten Alternativen wie beispielsweise ein Fahrkostenzuschuss oder ein Zuschuss zum Kantinenessen, die Finanzierung einer Fort- oder Weiterbildung – auch eine finanzielle Unterstützung für Ihre private Altersversorgung in das Gespräch als Vorschlag einfließen. Eine Jahressonderzahlung, eine Gratifikation oder ein zusätzliches monatliches Gehalt kann ins Gespräch eingebracht werden. Weitere monetäre Varianten können eine Erhöhung des Weihnachts- oder Urlaubsgeldes sein sowie eine einmalige oder dauerhafte Leistungsprämie.
Doch Geld allein ist nicht alles, so könnten auch andere Mehrwerte wie etwa die Privatnutzung von Notebook und Handy, ein Firmenwagen, mehr Urlaubstage usw. ins Gespräch gebracht werden.
10 Tipps für Gehaltsgespräche
1. Bereiten Sie das Gespräch schriftlich vor!
2. Finden Sie Varianten und Alternativen zu einer monetären Erhöhung.
3. Notieren Sie, was Sie in den letzten Monaten/Jahren für das Unternehmen leisteten.
4. Listen Sie auf, welche zusätzlichen oder außergewöhnlichen Qualifikationen Sie besitzen.
5. Werden Sie sich bewusst, welche besonderen Aufgaben Sie in Ihrer Arbeit übernommen haben.
6. Prüfen Sie sich, wie selbstbewusst Sie hinter Ihren Leistungen und Vorschlägen stehen.
7. Denken Sie darüber nach, welche Zugeständnisse Sie gegebenenfalls machen können oder müssen.
8. Bieten Sie Ihrem Vorgesetzten, Ihrem Unternehmen, eine Win-win-Situation an, indem Sie aufzeigen, welchen Nutzen Sie dem Unternehmen bieten.
9. Absolvieren Sie ein Coaching, in dem Sie Ihre Vorschläge für das Gehaltsgespräch checken und das Gespräch rhetorisch üben.
10. Worst Case – was darf im Gespräch nicht passieren?

Hans Weber
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Über den Experten
Hans Weber ist Geschäftsführer der Weber Consulting GmbH in München. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren auf die Besetzung von Führungspositionen im Qualitätswesen spezialisiert.
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