
Zeitaufwand für Wiederholungsaudit
Wir sind eine kleine Firma mit weniger als zehn Mitarbeitern. Jetzt fand das Wiederholungsaudit für die ISO 9001 statt. Regelmäßige Überwachungsaudits haben stattgefunden.
Der Mitarbeiter des Zertifizierers und unser Beratungsunternehmen waren je nur wenige Stunden hier, rechnen aber je 1,25 Manntage ab, plus entsprechende Vor-und Nachbereitung.
Gibt es offizielle Vorschriften dass ein Wiederholungsaudit über eine Mindeststundenanzahl laufen muss, um anerkennt bzw. zertifiziert zu werden?
Antwort:
Ich denke, Sie sprechen von der Rezertifizierung. Es gibt dazu klare Vorgaben von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) was den Zeitaufwand betrifft:
- Stufe 1 (Dokumentenprüfung)
- Stufe 2 (Vor-Ort-Prüfungshandlungen)
DAkkS: Ermittlung von Auditzeiten
Für 6 bis 10 Mitarbeiter (Vollzeitstellen) gelten 2 Tage bei der Erstzertifizierung eines QM-Systems nach ISO 9001:2015. Meist werden für die Rezertifizierung dann 2/3 davon als Mindestdauer veranschlagt. Der Zertifizierer hat dabei noch einen kleinen Spielraum, je nach Situation, Risiken, Komplexität der Prozesse etc.
Der Berater bzw. das Beratungsunternehmen hat damit allerdings nichts zu tun. Zertifizierung und Beratung sind strikt getrennt und dürfen nicht vermischt werden.
Doch egal ob Stufe 1 oder Stufe 2: Für jeden dieser Auditabläufe muss es ein Angebot und ein Auditplan vorgelegt werden. Dies bedeutet auch, dass der Preis schon im Vorfeld bekannt ist. Sollte dies in Ihrem Fall nicht so gewesen sein, lässt sich das Thema kaum überblicken.
Unsere Experten beantworten Ihre Fragen zur Revision der DIN EN ISO 9001:2015
Stellen Sie unseren Experten Ihre Frage!
Über die Experten

Dipl.-Kaufmann Christof Dahl , geb. 1971, arbeitete mehrere Jahre als Prüfungsleiter bei PricewaterhouseCoopers in Madrid. Seit 2003 ist er selbstständiger Unternehmensberater und Trainer für Qualitätsmanagement. Als Trainer ist er auch in der Auditoren-Ausbildung aktiv.

Michael Burghartz-Widmann, seit 1987 bei einem süddeutschen Automobilhersteller (seit 2010 in Teilzeit) sowie Unternehmensberater zu Themen wie Automotiv, 5S, KVP, Prozess- und Qualitätsmanagement, ist Trainer der Deutschen Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) und GARP (IHK-Weiterbildung für die Themen Qualitätsmanagement). Er leitet den DGQ-Regionalkreis Stuttgart, ist Mitglied im Vorstand der DGQ und Mitglied in diversen Prüfungsausschüssen.